Ist Glasfaser die Zukunft?

Autorenbild Annika König

Annika König

Der Glasfaserausbau in Deutschland ist derzeit hoch im Kurs. Viele Anbieter am Markt akquirieren Kunden, um den Ausbau voranzutreiben und werben mit einem kostenfreien Glasfaserhausanschluss bei Vertragsabschluss. Hier stellt sich uns nun die Frage „Ist Glasfaser wirklich die Zukunft?“.

4 min

12.03.2024

Foto von Glasfaserkabel in Erde

Was ist Glasfaser?  

Ein Glasfaserkabel setzt sich aus mehreren dünnen Fasern aus Quarzglas zusammen. Über diese einzelnen Glasfasern werden die Daten in Form von Lichtsignalen übertragen und können so auch über weite Entfernungen rasend schnell und störungsfrei transportiert werden. Dies ermöglicht Bandbreiten im Giga- bis Terabit-Bereich. Das derzeit noch häufig eingesetzte Kupferkabel hingegen, überträgt Daten über elektrische Signale. Diese werden viel langsamer übertragen und sind sehr anfällig für Störungen. Hier sind teilweise nur Bandbreiten bis zu16 Mbit/s möglich.  

Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser 

Um Glasfaser zu Ihnen nach Hause zu bringen gibt es drei verschiedene Techniken. Eine Technik ist die FTTH-Technik, was auf Englisch Fiber To The Home (Glasfaser bis ins Haus) heißt. Hier handelt es sich um einen reinen Glasfaseranschluss von der Hauptleitung bis zum Router ins Haus. Diese Technik bietet eine Bandbreite bis zu 1.000 Mbit/s. 

Eine weitere Variante ist die FTTB-Technik, auf Englisch Fiber To The Building (Glasfaser bis zum Haus/Bordstein). Hier handelt es sich um einen reinen Glasfaseranschluss von der Hauptleitung bis zu einem Übergabepunkt im Haus. Ab dem Haus/Keller werden Kupferleitungen bis in die Wohnungen verlegt.  

Die FTTC-Technik ist die letzte Variante und heißt Fiber To The Curb (Glasfaser bis zur Bordsteinkante). Bis zum Kabelverzweiger wird man über die Glasfaserleitung und ab dem Kabelverzweiger über die sogenannte „letzte Meile“ der Kupferleitung bis zum Hausanschluss für die Datenübertragung genutzt. Hier sind geringere Bandbreiten mit bis zu 100 Mbit/s möglich. 

Vorteile von Glasfaser 

Die Entscheidung für oder gegen einen Glasfaseranschluss hängt von einigen Faktoren ab. Zum einen lohnt es sich einen Glasfaserhausanschluss zu erstellen, da es Ihre Immobilie attraktiver und zukunftsfähiger macht. Außerdem können so viel schnellere und stabilere Bandbreiten im Download und als auch im Upload übertragen werden und dies auch noch mit weniger Störanfälligkeit. Es ist möglich anspruchsvolle Anwendungen und Kommunikationskanäle wie Online-Gaming, Videostreaming oder Telefonkonferenzen gleichzeitig ohne Unterbrechungen zu nutzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Glasfasernetze ökologischer sind, da Sie weniger Energie als Kupfernetze verbrauchen und weniger Platz durch die Nutzung der filigranen Fasern benötigt wird. Darüber hinaus ist Glasfaser unempfindlich gegen elektromagnetische Interferenzen, was bedeutet, dass sie in Umgebungen mit vielen elektrischen Störquellen stabile und zuverlässige Übertragungen ermöglicht. 

Nachteile von Glasfaser 

Die Installation von Glasfaserinfrastruktur kann teuer sein, insbesondere in bereits etablierten städtischen Gebieten oder in abgelegenen Regionen. Außerdem sind die Glasfaserkabel empfindlicher als Kupferkabel und können bei unsachgemäßer Handhabung leicht brechen oder beschädigt werden. Dadurch ergibt sich ein komplizierter Installationsprozess, der nur durch speziell geschultes Personal und spezialisierte Ausrüstung möglich ist. In einigen Fällen erfordert die Einführung von Glasfaser eine vollständige Aktualisierung der bestehenden Netzwerkinfrastruktur, was zusätzliche Kosten und Komplexität mit sich bringt.  

Im Gesamten überwiegen aber hier die großen Vorteile für die Glasfasertechnologie. 

5G und Glasfaser im Vergleich 

Glasfaser kann extrem hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von mehreren Gigabit pro Sekunde bieten, während 5G in der Lage ist, hohe Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Megabit pro Sekunde oder sogar Gigabit pro Sekunde drahtlos bereitzustellen. Bei Glasfaser handelt es sich um eine kabelgebundene Verbindung, während 5G eine drahtlose Verbindung ist. Dadurch bietet Glasfaser in der Regel stabilere und konsistentere Geschwindigkeiten als 5G, insbesondere bei hoher Auslastung des Netzes. Da Glasfaser die Verlegung von Glasfaserkabeln bis zum Endnutzer erfordert ist es daher hauptsächlich in städtischen Gebieten oder dicht besiedelten Regionen verfügbar. 5G hingegen kann drahtlos über Mobilfunkmasten bereitgestellt werden und ist potenziell überall dort verfügbar, wo Mobilfunkabdeckung besteht. Glasfaser bietet in der Regel eine geringere Latenzzeit als 5G. Dies ist besonders wichtig für Anwendungen, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern, wie z.B. Online-Gaming oder Echtzeitkommunikation. Die Kosten für den Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur sind in der Regel höher als die Bereitstellung von 5G-Netzwerken, insbesondere in abgelegenen oder ländlichen Gebieten.  Weitere bereits nutzbare Alternativen in der Breitbandversorgung sind unter anderem Kabelinternet über Koaxialkabel, DSL oder Satelliteninternet. Auch diese Techniken bieten Ihre Vorteile, was unter anderem die hohe Verfügbarkeit ist und Nachteile, wie zum Beispiel die Schwankungen der Bandbreiten in stark frequentierten Zeiten.   Insgesamt deutet viel darauf hin, dass Glasfaser eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Breitbandkommunikation spielen wird, insbesondere da die Nachfrage nach schnelleren und zuverlässigeren Internetverbindungen stetig wächst. Glasfaser und 5G ergänzen sich oft in der Breitbandlandschaft, wobei Glasfaser eine stabile, hochleistungsfähige Kerninfrastruktur bietet, während 5G Flexibilität und drahtlose Konnektivität für mobile Geräte und Anwendungen bietet. Ihre Fähigkeit, den steigenden Bedarf an Datenübertragung zu bewältigen und Innovationen wie das Internet der Dinge und 5G zu unterstützen, macht Glasfaser zu einem wesentlichen Element für die digitale Zukunft. 

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