Artenvielfalt im Herbst – so engagieren wir uns

Anja Vogt
Herbstzeit ist Artenvielfalt-Zeit: Was wie Unordnung wirkt, ist für Tiere überlebenswichtig. Als EMAS-zertifizierter Energieversorger fördert EWR AG ökologische Verantwortung – für eine nachhaltige Zukunft.

Laub liegen lassen – warum wir das bewusst tun
Laub ist kein Abfall, sondern ein natürlicher Schutz und Lebensraum. Wenn wir Laub auf Beeten oder in Haufen liegen lassen oder am besten dorthin kehren, schaffen wir Rückzugsorte für Insekten, Spinnen und Kleinsäuger. Diese Schicht schützt den Boden vor Frost, speichert Feuchtigkeit und liefert Nährstoffe für das kommende Frühjahr. Ein Laubhaufen kann sogar zum Winterquartier für Igel werden – eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung.
Unser Tipp: Laubbläser und Laubsauger wirken praktisch, doch sie zerstören Mikrolebensräume und töten Kleintiere. Außerdem wirbeln sie Staub und Schadstoffe auf und verbrauchen Energie. Setzen Sie doch stattdessen mal wieder auf Besen und Rechen – das schont die Umwelt, das Gehör und hält ganz nebenbei noch fit.
Igel im Herbst – faszinierende Überlebenskünstler
Igel sind jetzt besonders aktiv: ältere Männchen haben sich zum Teil bereits in den Winterschlaf zurückgezogen, Weibchen und jüngere Igel fressen sich momentan aber noch die nötigen Fettreserven für einen erholsamen Winterschlaf an. Doch die Nahrungssuche ist recht schwierig, weil Insekten Mangelware sind. Wer zufüttern möchte, sollte rattensichere Futterhäuschen verwenden. Zum Füttern eignen sich am besten getreide- und zuckerfreie Katzentrockenfutter mit einem Fleischanteil von über 60 %. Igel sind Fleischfresser und laktoseintolerant. Deshalb sollte man den Tieren niemals Milch hinstellen. Diese würde leider nur Bauchschmerzen verursachen.
Der starke Rückgang an Insekten zeigt, wie wichtig naturnah gepflegte Flächen sind. Was mit dem Projekt „Mehr Natur wagen“ von den regionalen Umweltverbänden begonnen hat, ist für uns eine Kür geworden: Jedes Jahr gestalten wir mehr Flächen an unseren Standorten, Turmstationen und Umspannungsanlagen um, legen Blühwiesen an und achten darauf, heimische Gehölze zu pflanzen. Auch eine angepasste Pflege spielt hierbei eine große Rolle. So schaffen wir Lebensräume für Artenreichtum, Wildbienen, Schmetterlinge, Igel, Vögel & Co. Diese Maßnahmen sind auch Teil unserer EMAS-Ziele und zahlen auf die globalen Nachhaltigkeitsziele ein – insbesondere SDG 15 „Leben an Land“.
Das kann jeder einfach nachmachen. Ein größeres oder kleineres Fleckchen im Garten könnte den im ungewaschenen Sandboden nistenden Wildbienen dienen. Eine jetzt angelegte heimische Blütenwiese mit Früh- und Spätblühern kann den Insekten und Vögeln das ganze kommende Jahr als Nahrungsquelle dienen. Oder eine sogenannte Benjeshecke, also eine Hecke aus natürlich verrottenden, abgeschnittenen Ästen, als Nistplatz für Vögel und Käfer dienen.
Was sind die SDGs – und warum ist SDG 15 so wichtig?
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Sie sollen bis 2030 eine lebenswerte Zukunft für alle sichern – mit Themen wie Klimaschutz, Bildung, Gesundheit und Artenvielfalt. Auch Kommunen tragen Verantwortung, diese Ziele lokal umzusetzen – etwa durch naturnahe Grünflächen, nachhaltige Mobilität oder soziale Teilhabe.
SDG 15 „Leben an Land“ ist für uns besonders relevant. Es fordert den Schutz von Ökosystemen, die Wiederherstellung geschädigter Flächen und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Warum? Weil Artenvielfalt die Grundlage für saubere Luft, fruchtbare Böden und stabile Klimasysteme ist – und damit auch für unsere Lebensqualität in der Region.
Als EMAS-zertifizierter Energieversorger sehen wir uns in der Pflicht, hier aktiv zu handeln: Mit Projekten wie „Mehr Natur wagen“, Blühwiesen, heimischen Gehölzen und naturnaher Pflege leisten wir einen direkten Beitrag zu SDG 15. So verbinden wir globale Verantwortung mit lokalem Engagement – für unsere Kundinnen und Kunden, unsere Kommunen und die Natur vor unserer Haustür.
Nachhaltigkeit sichtbar machen
Was wir im Unternehmen umsetzen, können auch Sie, liebe Leserinnen und Leser im Alltag tun: Laub nicht komplett entfernen, heimische Pflanzen bevorzugen, auf laute und für Tiere gefährliche Geräte verzichten und andere einfache Maßnahmen. So entsteht ein Netzwerk aus Lebensräumen, das Artenvielfalt sichert – vom eigenen Garten bis zu unseren Unternehmensflächen.
Jeder kleine Schritt zählt – gemeinsam sorgen wir dafür, dass der Herbst bunt und artenreich bleibt. Für uns ist das gelebte Nachhaltigkeit: regional, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert.
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