Klimatreff zeigt, wie Straßenbeleuchtung zur Klimastrategie wird

Autorenbild Marlene Pliszka

Marlene Pliszka

Straßenlaternen, die mitdenken – und dabei Klima und Insekten schützen? Beim Klimatreff am 22. September in Worms wurde deutlich: Beleuchtung kann heute viel mehr als nur Licht spenden.

3 min

08.10.2025

Personen stehen in einer Produktionshalle der Firma Schuch

Technik trifft Nachhaltigkeit: Zu Gast bei der Adolf Schuch GmbH 

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Adolf Schuch GmbH statt, einem führenden Hersteller für Außenbeleuchtung mit Sitz in Worms. Bei einer exklusiven Werksführung ging es direkt in die Produktion: Von der Platinenfertigung über die Gehäusepressung bis zur Endmontage konnten die Teilnehmer hautnah erleben, wie moderne Leuchten entstehen – langlebig, energieeffizient und insektenfreundlich. 

Besonders beeindruckend: Die hohe Fertigungstiefe am Standort. Vom Gehäuse bis zur Platine wird alles direkt vor Ort produziert – was auch die Reklamationsrate von nur 0,002 % erklärt. Senior-Chef Carlo Wolf nahm sich persönlich Zeit, um auf Unternehmenskennzahlen, Produktionsschwerpunkte und Kundenzielgruppen einzugehen. 

Impulse aus der Praxis: Wie Licht smart wird 

In den Fachvorträgen wurde deutlich, wie viel Potenzial in moderner Beleuchtung steckt: 

Herr Schütte, verantwortlich für die Entwicklung der LED-Leuchten und das Nachhaltigkeitsmanagement, präsentierte neue Leuchtentypen, die nicht nur Strom sparen, sondern auch gezielt zur Förderung der Biodiversität beitragen – etwa durch reduzierte Lichtemissionen und insektenfreundliche Lichtfarben. 

Herr Fähndrich, IoT-Berater, zeigte, wie Sensoren helfen, Wasser zu sparen: In den Gemeinden Büttelborn, Nauheim und Trebur beispielsweise wurden 400 Bodensensoren installiert, die die Bodenfeuchte messen und eine gezielte Bewässerung ermöglichen. Über 3.500 Bäume werden bereits überwacht – ein echter Gewinn für Umwelt und kommunale Haushalte. 

Die Schuch-Experten erläuterten, wie LoRaWAN als Funktechnologie die intelligente Steuerung von Beleuchtungssystemen ermöglicht – etwa durch automatische Dimmung bei wenig Verkehr oder gezieltes Ausschalten in ruhigen Zeiten. Gleichzeitig entstehen neue Möglichkeiten für die digitale Vernetzung kommunaler Infrastruktur. 

Zukunft gestalten: Workshop zur Straßenbeleuchtung von morgen 

Im anschließenden Workshop-Panel „Wie sieht die Straßenbeleuchtung der Zukunft aus?“ entwickelten die Teilnehmer praxisnahe Ideen – von sensorgesteuerten Systemen über adaptive Lichtkonzepte bis hin zu interkommunalen Strategien.  

Ein zentrales Thema mit sozialem Fokus war dabei die umgebungsabhängige Adaptierbarkeit von Lichtsystemen. Ziel sollte es sein, Sicherheit zu erhöhen, Vandalismus vorzubeugen und gleichzeitig den Umweltschutz zu stärken. Auch die wirtschaftliche Erneuerung historischer Leuchten wurde in diesem Rahmen diskutiert – ebenso wie die Vermeidung negativer Außenwahrnehmung durch unnötige oder übermäßige Beleuchtung. 

Bei ökologischen Innovationen spielte vor allem die Sensorik eine Schlüsselrolle zur effizienten Nutzung von Licht. Autonome Energieversorgung, etwa durch Solar-Hybridleuchten, wurde als zukunftsweisend bewertet. Weitere Ideen umfassten den Schutz von Flora und Fauna durch gezielte Lichtlenkung, sowie die Sammlung und Nutzung von Umweltdaten mit konkreten Handlungsempfehlungen zur Umsetzung. 

Auch wirtschaftliche Faktoren wurden intensiv beleuchtet: Standardisierte Module verschiedener Hersteller könnten zukünftig die Flexibilität erhöhen und gleichzeitig Kosten senken. Ein möglichst kurzer Amortisationszeitraum, geringe Investitionskosten und alternative Finanzierungsmodelle wie Leasing wurden als entscheidende Hebel identifiziert. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach vereinfachten Förderanträgen und regelmäßigen bilateralen Jour Fixes mit relevanten Akteuren laut. 

Der Austausch zeigte: Die Zukunft der Beleuchtung ist digital, vernetzt und vor allem nachhaltig. 

Perspektivwechsel: Energie smart managen mit EWR One 

Am Nachmittag stand ein Perspektivwechsel an: Im neuen EWR One Shop in Worms rückten klimafreundliche Gebäude in den Fokus. Janina Göhrisch aus der Unternehmensentwicklung stellte das Konzept und Leistungsangebot vor. Jonas Beckerle aus der Produktentwicklung präsentierte den EWR One Manager – ein System zur smarten Steuerung von Energieversorgung und -verbrauch im eigenen Zuhause. 

Das Tool macht Verbrauchsdaten sichtbar, optimiert Stromerzeugung, -speicherung und -nutzung, erhöht den Eigenverbrauch und senkt die Energiekosten. Auch kommunale Liegenschaften können davon profitieren. Die App ermöglicht eine flexible Anpassung der Energieflüsse – inklusive Berücksichtigung aktueller Netzstrompreise. 

Die modernen Räumlichkeiten bieten künftig übrigens auch Raum für kommunale Veranstaltungen – ein Angebot, das bereits jetzt auf Interesse stößt. 

Austausch, der bewegt 

Der Klimatreff hat erneut gezeigt, wie wertvoll der direkte Austausch ist. Neue Kooperationen entstehen, Ideen werden konkret – und die Motivation, gemeinsam nachhaltige Lösungen voranzutreiben, wächst. Wer beim nächsten Klimatreff dabei sein möchte, sollte sich das späte Frühjahr schon jetzt vormerken. Denn eines ist sicher: Es lohnt sich, neugierig zu bleiben und neue Impulse mitzunehmen. 

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