Mit neuen Geschäftsmodellen und Partnern zum Energiewendeunternehmen

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Kareen Kokert

Gleich mit mehreren neuen Geschäftsmodellen und Partnern setzt die EWR AG ihre Transformation zum Energiewendeunternehmen in großen Schritten fort. Eine Bestandsaufnahme.

3 min

23.11.2023

TST-Geschäftsführer Frank Schmidt und EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm auf dem Dach der TST-Lagerhallen zwischen den ersten tausend PV-Modulen.
TST-Geschäftsführer Frank Schmidt und EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm auf dem Dach der TST-Lagerhallen zwischen den ersten elftausend PV-Modulen.

Auf den Dächern des Logistikunternehmens TST in Worms glitzern bereits die ersten 11.500 Photovoltaikmodule mit einer maximalen Leistung von je 0,4 Kilowatt Peak in der Sonne – und produzieren fleißig Ökostrom. Doch das ist erst der kleine Anfang. Schon bald sollen zahlreiche weitere Anlagen folgen. Denn EWR und TST gründeten im August gemeinsam die Gesellschaft PVSM Energy, die den Ausbau erneuerbarer Energien kräftig voranbringen soll. Dazu erklärt der TST-Geschäftsführer Frank Schmidt: „Außerdem steigen wir in den Speichermarkt ein. Überall dort, wo es sinnvoll ist, installieren wir Batteriespeicher mit einer Leistung von mindestens 1,2 Megawatt. Den dort eingelagerten, überschüssigen Ökostrom aus den Anlagen nutzen wir entweder selbst in der TST-Gruppe oder wir vermarkten ihn an der Börse.“ Die ersten E-Lkw sind bestellt und Ladestationen wurden errichtet – inklusive eines Schnellladers, der bald die eigenen Fahrzeuge wie die der Kunden versorgen soll.

Chancen für Energiewende nutzen

Bis Ende 2025 – so der Plan – sollen auf 41 Dächern der TST-Gruppe in ganz Deutschland Photovoltaikanlagen klimaschonend Strom erzeugen – 16 davon entstehen bereits in diesem Jahr. „Wenn unser Ausbauziel gelingt, könnten wir Ende 2025 jährlich rund 70.000 Megawattstunden Ökostrom allein auf diesen Dächern produzieren“, sagt der von TST berufene Geschäftsführer Marcel Narejkis. Und Jens Blüm, der die PVSM Energy als Geschäftsführer von der EWR-Gruppe leitet, ergänzt: „Das wäre genug, um 30.000 Haushalte in Rheinhessen mit grüner Energie zu versorgen.“

Durch das neue Gemeinschaftsunternehmen mit TST gewinnt EWR viel Potenzial, die strategische Ausrichtung zum Energiewendeunternehmen kräftig voranzubringen. Denn mit PVSM Energy stehen gesicherte Flächen auf den Hallendächern der TST-Gruppe für den Bau von Photovoltaikanlagen zur Verfügung, die wiederum neue Großaufträge für den zur EWR-Gruppe gehörenden Solarteur Silithium smart energy GmbH und Elektro Knies nach sich ziehen. „Zusätzlich besteht die Chance, über die Kontakte der TST-Gruppe weitere Projekte dieser Art zu akquirieren und so neue Zielgruppen für unser Photovoltaikgeschäft zu erschließen“, erklärt EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm.

Netzwerk für die Energiewende

Weg vom reinen Energieversorger – hin zum Energiewendeunternehmen: Schon vor mehreren Jahren hat EWR die Weichen zum tiefgreifenden Wandel des Geschäftsmodells gestellt. Dazu gehört die Fusion mit dem früheren Energieversorger e-rp aus Alzey ebenso wie die Mitgründung der Gesellschaft für erneuerbare Energien PIONEXT oder die neu aufgebauten Erschließungsgesellschaften für Wohnquartiere, Industrie- und Gewerbegebiete. Auch den Fachbereich Energiedienstleistungen hat EWR konsequent weiterentwickelt – mit Angeboten für Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen. Zu wichtigen Meilensteinen zählen außerdem die Übernahmen des Elektrohandwerksbetriebs Elektro Knies vor zwei Jahren und des Solarteurs Silithium smart energy GmbH Anfang 2023.

Nachhaltige Beratung am Start

Neben der Neugründung von PVSM Energy ergänzt die EWR AG ihre Tätigkeiten im Bereich Energiewende aktuell durch zwei weitere Geschäftsfelder. Bereits am Start ist die EWR Climate Connection – eine Beratungsgesellschaft, die mit einem zehnköpfigen Expertenteam Kommunen und Unternehmen mit Fachwissen und Dienstleistungen auf dem Weg hin zur Netto-Null unterstützt. Als Geschäftsführer hat EWR Björn Bein und Marcus Wagner berufen. „Wir verstehen uns als Generalunternehmer für Nachhaltigkeit. Unser Angebot reicht deshalb von der Fördermittelberatung über Klimabilanzen und Dekarbonisierungsstrategien bis hin zum Projektmanagement für die vorgeschlagenen Maßnahmen. Selbstverständlich halten wir dabei alle gesetzlichen Vorgaben ein. Kommunen profitieren außerdem von unserem Dienstleistungspaket für die anstehende Wärmeplanung“, erklärt Björn Bein.

Großspeicher für Ökostrom geplant

Eine echte Pionierleistung ist außerdem die Investition in einen Batteriegroßspeicher für Ökostrom – ein wichtiger Baustein, um die Versorgungssicherheit trotz stark schwankender Einspeisung insbesondere von Wind- und Sonnenstrom weiter aufrechtzuerhalten. Zusammen mit weiteren Partnern plant EWR, auf einem 2.500 Quadratmeter großen Gelände nahe dem Umspannwerk Holzhof in Worms ein Batteriespeicherwerk für Ökostrom mit einer Leistung von 30 Megawatt bis Anfang 2025 zu errichten und anschließend zu betreiben. Die Batteriezellen – voraussichtlich auf Lithium-Eisen-Phosphat-Basis – sollen über eine Kapazität von 60 Megawattstunden, also 60.000 Kilowattstunden, verfügen. Das entspricht etwa der Speicherkapazität von 1.200 Elektroautos.

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