Energie vom Dach: Das Mieterstrommodell erklärt

Nathalie Maleskic
Das Mieterstrommodell gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Es bietet Mietern die Möglichkeit, von lokal erzeugtem, erneuerbarem Strom zu profitieren, ohne selbst in teure Solaranlagen investieren zu müssen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept und welche Vorteile bietet es?

Wie funktioniert das Mieterstrommodell?
Das Mieterstrommodell basiert auf der Idee, dass Vermieter oder Dritte Solaranlagen auf den Dächern von Mietshäusern installieren und den erzeugten Strom direkt an die Mieter weiterverkaufen.
Installation der Solaranlage: Der Vermieter oder ein Energieversorger installiert eine Solaranlage auf dem Dach des Mietshauses.
Stromerzeugung: Die Solaranlage erzeugt Strom aus Sonnenlicht. Dieser Strom wird direkt im Gebäude genutzt.
Verteilung des Stroms: Der erzeugte Strom wird über das hausinterne Stromnetz an die Mieter verteilt. Die Mieter können den Strom direkt nutzen, ohne dass er ins öffentliche Netz eingespeist werden muss.
Abrechnung: Die Mieter zahlen für den genutzten Strom einen festgelegten Preis, der oft günstiger ist als der Strom aus dem öffentlichen Netz. Die Abrechnung erfolgt meist über den Vermieter oder einen Dienstleister.
Zusätzlicher Strombedarf: Wenn die Solaranlage nicht genug Strom produziert (z.B. bei schlechtem Wetter), wird der zusätzliche Bedarf aus dem öffentlichen Netz gedeckt.
Überschüssiger Strom: Wenn mehr Strom produziert wird, als die Mieter verbrauchen, kann dieser Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.
Ein wesentlicher Vorteil des Mieterstrommodells ist die Förderung der Energiewende. Durch die Nutzung von Solarenergie wird der CO₂-Ausstoß reduziert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. Zudem profitieren Mieter von stabilen und oft niedrigeren Strompreisen, da sie nicht den vollen Marktpreis zahlen müssen.
Technische Aspekte
Die Solaranlagen, die im Rahmen des Mieterstrommodells installiert werden, bestehen meist aus Photovoltaikmodulen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Diese Energie wird dann über ein internes Netz an die einzelnen Wohnungen verteilt. Ein Energiemanagementsystem sorgt dafür, dass der erzeugte Strom optimal genutzt wird und Überschüsse ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Wirtschaftliche Aspekte
Für Vermieter kann das Mieterstrommodell eine attraktive Investition sein. Durch die Einspeisevergütung und den Verkauf des Stroms an die Mieter können sie zusätzliche Einnahmen generieren. Zudem können sie von staatlichen Förderprogrammen profitieren, die die Installation von Solaranlagen unterstützen.

Vorteile für Mieter
- Kosteneinsparungen: Mieter können von günstigeren Strompreisen profitieren, da der lokal erzeugte Strom oft billiger ist als der Strom aus dem öffentlichen Netz. Dies führt zu niedrigeren monatlichen Stromrechnungen.
- Umweltfreundlichkeit: Durch die Nutzung von Solarenergie tragen Mieter aktiv zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei und unterstützen die Energiewende. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
- Keine Investitionskosten: Mieter müssen nicht selbst in teure Solaranlagen investieren. Die Kosten für die Installation und Wartung der Anlagen werden von den Vermietern oder Dritten getragen.
- Nachhaltigkeit: Mieter können stolz darauf sein, Teil eines nachhaltigen Energieprojekts zu sein, das langfristig zur Reduzierung der Umweltbelastung beiträgt.
Diese Vorteile machen das Mieterstrommodell zu einer attraktiven Option für viele Mieter, die sowohl ihre Energiekosten senken, als auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten möchten. Und es bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig Mietern finanzielle Vorteile zu verschaffen.