Rückblick auf das EWR-Zukunftsforum 2024

Margret Wesely
Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk folgten der Einladung zum diesjährigen EWR-Zukunftsforum. Auf dem Programm standen Themen wie Klimaschutz, kommunale Wärmeplanung, Photovoltaiklösungen und die Zukunft des Stromverteilnetzes.

Der Umbau des Energiesystems stellt eine der größten kommunalen Aufgaben unserer Zeit dar und gilt bereits heute als richtungsweisend für die Energiezukunft der Kommunen. Doch welche Technologien braucht es, um die Energie- und Wärmewende erfolgreich umzusetzen und wer trägt am Ende die Kosten?
Politik und Wirtschaft werfen einen Blick auf die Kommune von morgen
Um diese energie- und gesellschaftspolitischen Fragen zu diskutieren, folgten rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk der Einladung zum diesjährigen EWR-Zukunftsforum. Nachmittags standen Fachvorträge zu kommunalrelevanten Themen wie Klimaschutz, kommunale Wärmeplanung, Photovoltaiklösungen und der Zukunft des Stromverteilnetzes auf dem Programm. Am Abend setzten sich die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sowie Energiebotschafter Prof. Timo Leukefeld im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit energiepolitischen Themen auseinander.
Zusammenarbeit von Kommunen und Unternehmen gefordert
„In 20 Jahren müssen unsere Netze klimaneutral sein. Das ist seit Anfang dieses Jahres gesetzlich vorgeschrieben. Es bedeutet, dass alle Energie, die in die Netze eingespeist wird, zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen muss“, verdeutlichte Ministerin Daniela Schmitt die zentrale Herausforderung, der sich neben Kommunen auch Handwerksbetriebe und die regional ansässigen Unternehmen annehmen müssten. Dafür brauche es, neben schlanken Genehmigungsprozessen und finanzieller Planungssicherheit, vor allem gut qualifizierte Fachkräfte.
Dem schloss sich auch VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing an, indem er die Bedeutung von öffentlichen und privaten Partnerschaften betonte: „Die Digitalisierung und die Innovationskraft der Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit den Kommunen müssen wir die notwendigen Schritte gehen, um die Energiewende vor Ort zu gestalten und zu finanzieren.“
Energieautarkes Mehrfamilienhaus in Aschersleben
Dass bereits heute klimaneutrales Bauen und gleichzeitig bezahlbares Wohnen möglich ist, veranschaulichte Prof. Timo Leukefeld am Beispiel der Sanierung eines Plattenbaus in Aschersleben hin zu einem energieautarken Mehrfamilienhaus. Aufgrund des hohen Autarkiegrades, verbunden mit geringem Technologieaufwand, avancierte dieses Haus zu einem bundesweiten Leuchtturmprojekt.
Unter Einbindung des Publikums, das sich mit digitalen Stimmungsbildern und eigenen Themenwünschen in die Diskussion einbringen konnte, forderte SAT.1 Moderator Markus Appelmann seinen Talkgästen zum Abschluss eine Vision für die „Kommune von morgen“ ab. Hier wurde deutlich, dass alle Podiumsdiskutanten zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln, aber gleichermaßen zuversichtlich auf die Energiezukunft des Landes und der Region blicken.

Beispiele für die kommunale Energiewende in Fachvorträgen
Bereits im Vorfeld der Podiumsdiskussion konnten sich die Veranstaltungsteilnehmenden im Rahmen von Fachvorträgen über die Umsetzungspraxis der Energiewende in den Kommunen der Region informieren. Während Herbert Petri (Ortsbürgermeister a.D. der Gemeinde Jugenheim) die Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zur klimaaktiven Kommune anhand konkreter Beispiele erläuterte, ermöglichte Werner Kalbfuß (Ortsbürgermeister der Gemeinde Hahnheim) Einblicke in die Praxis der kommunalen Wärmeplanung. Unterstützt wurden die beiden Vortragenden von Björn Bein (Geschäftsführer EWR Climate Connection), der beide Projekte auf kommunaler Ebene begleiten durfte. Welche Photovoltaiklösungen sich für Kommunen besonders eignen, wurde in dem Vortrag von Professor Dr. Simon (TH Bingen/SiPE GmbH) und Boris Heller (Leiter Produktentwicklung EWR AG) zum Thema Photovoltaik anschaulich dargestellt. Außerdem machten die beiden EWR-Mitarbeiter Christian Schiffer und Thomas Kern in ihrem Vortrag zur Zukunft des Stromverteilnetzes deutlich, dass die EWR-Stromnetze für den prognostizierten Zuwachs an Einspeiseanlagen gut gerüstet sind.
Austausch mit Energie-Experten an Messeständen
Neben den Fachvorträgen standen die Experten von EWR und der Unternehmensbeteiligungen PIONEXT, Silithium, Elektro Knies und der EWR Climate Connection für Fragen, rund um das jeweilige Lösungsportfolio zur Verfügung. Mit Sensoren für Smart City Anwendungen sowie einer virtuellen Windradbegehung mittels VR-Technik bot die Innovationspartnerschaft von EWR, der Hochschule Worms und der Stadt Worms den Veranstaltungsgästen ein besonderes Highlight. Das anschließende Get-Together auf der Dachterrasse des Tagungszentrums rundete den ereignisreichen Tag ab. In entspannter Atmosphäre wurden Gespräche fortgeführt und wichtige Kontakte für zukünftige Kooperationen geknüpft. „Das EWR-Zukunftsforum macht die Energiezukunft Rheinhessens erlebbar. Es bringt Schlüsselakteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um kommunale Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren und innovative Lösungsansätze für eine klimaneutrale Region zu entwickeln“, betonten die beiden EWR-Vorstände Stephan Wilhelm und Dieter Lagois den Stellenwert des EWR-Zukunftsforums und kündigten eine Fortführung des Formates an.
Eindrücke vom dem EWR-Zukunftsforum 2024

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