Wie unsere Klimabilanz uns beim Klimaschutz hilft

Autorenbild Anja Vogt

Anja Vogt

Unternehmerischer Klimaschutz muss strukturiert und fest in die Unternehmensabläufe implementiert sein. Die Daten einer Klimabilanz zeigen objektiv, transparent und konsistent auf, wo unsere größten Emissions-Einsparpotentiale und unsere Erfolge liegen oder wo noch Handlungsbedarf besteht.

2 min

04.09.2023

Landschaftsfoto mit Strommasten

Mit der wachsenden Bedeutung des Themas Klimaschutz wächst auch der Druck auf kleine und mittelständische Unternehmen wie uns: Denn nicht nur die Politik gibt klare Klimaziele, Richtlinien und Verordnungen heraus, auch Kundinnen und Kunden erwarten von uns, dass wir verantwortungsvoll handeln.

Aber wie können wir als mittelständisches Unternehmen Klimaschutz überhaupt in unserem Betrieb etablieren? Und das möglichst effizient? Wir denken, dass dazu vor allem drei Elemente erforderlich sind:

  1. Aus unserer Sicht beginnt ernst gemeinter, unternehmerischer Klimaschutz zuallererst mit dem Verständnis über den aktuellen, durch menschliches und vor allem industrielles Handeln herbeigeführten Zustand unseres Klimas und dem Willen, etwas zu verändern. Dazu ist es erforderlich, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzunehmen. Echtes Change Management ist gefragt, denn die Frage nach den eigenen Möglichkeiten als Beitrag für einen besseren Klimaschutz, trifft auf alle Geschäftsbereiche und -ebenen zu. Die Klimafrage sollte von Beginn an in jedem Handlungsfeld mitgedacht werden.

  2. Wenn es darum geht, an welchen Stellen wir als Unternehmen für wie viele Emissionen verantwortlich sind, hilft uns die Erstellung einer Klimabilanz, die alle Emissionsquellen und -mengen erfasst und die nicht nur die CO₂-Emissionen, sondern alle wesentlichen Klimagase mit erfasst.

    Deshalb haben wir uns 2019 für die Erstellung einer Treibhausgasbilanz nach dem international anerkannten Standard des Greenhouse Gas Protocols (kurz GHG-Protocol) entschieden. Die 5 Prinzipien "Relevanz, Vollständigkeit, Konsistenz, Transparenz und Genauigkeit" dieses Standards ermöglichen eine strukturierte, ehrliche und vergleichbare Erfassung. Außerdem berichten wir über alle 3 Scopes (vgl. dazu auch unseren Artikel zum Thema THG-Emissionen).

  3. Indem wir wissen, für wie viele Treibhausgase wir verantwortlich sind und wo sie entstehen, können wir aus diesen Daten die besten Maßnahmen ableiten, die wir 1. zur Vermeidung und 2. zur Verringerung von Emissionen ergreifen müssen, zielgerichtet und effektiv. Das hilft einerseits der Umwelt, spart darüber hinaus und angesichts steigender CO2- und Energiepreise meistens sogar bares Geld ein. Unsere Maßnahmenliste hilft uns also, einfach und kostengünstig umzusetzende Änderungen zur Reduktion von Emissionen sofort anzugehen und größere oder kostenintensivere Maßnahmen zu bilanzieren und entsprechend einzuplanen. In der Klimabilanz des Folgejahres können wir anhand der veränderten Emissionsmengen ablesen, ob unsere Maßnahmen effektiv waren.

Geht Klimaschutz denn nicht auch ohne Klimabilanz?

Natürlich könnten wir auch ohne Klimabilanz unsere Emissionen verringern oder ökologisch sinnvoll handeln. Gleichzeitig wüssten wir so aber weder, für welche Menge an Emissionen wir verantwortlich sind, noch wo sie entstehen, welches bei uns die besten Hebel zur Reduzierung sind oder welche Klimaziele für uns ökologisch und ökonomisch verträglich wären.

Deshalb ist die Erstellung einer Klimabilanz wichtiger Bestandteil unseres Klimamanagements. Sie zeigt uns objektiv, transparent und konsistent auf, wo unsere größten Emissions-Einsparpotentiale und unsere Erfolge liegen oder Handlungsbedarf besteht. Darüber hinaus ist sie die Grundlage für die Definition von Klimazielen und ermöglicht deren schnelle und sichere Erreichung.

Klimawandel

Klimagase nach GHG-Protocol

Kohlendioxid (CO₂) ist zwar ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre. Durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in Kraftwerken, Heizungen, Autos und Flugzeugen entsteht jedoch ein Übermaß von CO₂. So hat sich der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre von Beginn der Industrialisierung bis heute fast verdoppelt.

Der Methananteil (CH₄) in der Atmosphäre – vor allem als Nebenprodukt der Öl- und Gasförderung und der konventionellen Rinderhaltung ist von 715 ppb (Teilchen pro eine Milliarde Teilchen) auf mehr als 1870 ppb gestiegen.

Weitere Klimagase, die den Klimawandel begünstigen, sind Distickstoffmonoxid (Lachgas; N₂O), Fluorkohlenwasserstoff (FCKW), Ozon (O₃), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs), Schwefelhexafluorid (SF₆) und Stickstofftrifluorid (NF₃).

Klimaschutz bei EWR

Luftaufnahme des Kohlekraftwerks im Morgennebel

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