Floating-PV in Rheinhessen: Schwimmende Solaranlage liefert grünen Strom

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Kareen Kokert

Mehr als ein Dutzend Spezialfirmen leisteten Pionierarbeit: Eine schwimmende Solaranlage produziert Strom für das Waschkieswerk Eich. Die erste Floating-PV-Anlage in Rheinhessen.

2 min

30.10.2025

Floating-PV auf dem Baggersees des Waschkieswerks Eich
Die Solarmodule sind auf der schwimmenden Plattform leicht geneigt in zwei Richtungen montiert, um möglichst viel Sonnenenergie einzufangen. Ein positiver Nebeneffekt: Das Wasser unter der Anlage kühlt die Module, was den Energieertrag erhöht. Zudem reduziert die Anlage die Wasserverdunstung im See.

Verankert für die Zukunft: Aufbau der schwimmenden Solaranlage

Der Breitenflecksee bei Hamm am Rhein ist seit diesem Sommer Heimat eines Meilensteins der Energiegewinnung: „Das ist echte Pionierarbeit!“, schwärmt Christoph Corell, Fachmann für Energielösungen bei EWR. „Wir haben die erste schwimmende Photovoltaikanlage in unserer Region zu Wasser gelassen.“

Auf einer 5.500 Quadratmeter großen Plattform, die auf einem Teil des Baggersees des Waschkieswerks Eich dümpelt und dort etwa fünf Prozent der Wasseroberfläche bedeckt, sind 1.724 Solarmodule montiert. Zwölf Anker halten sie exakt auf Position. Anderthalb Jahre haben Fachleute von mehr als einem Dutzend Spezialfirmen geplant. Darunter war ein niederländisches Unternehmen, das die Anker mit einem eigens dafür entwickelten Boot gesetzt hat. Aufgebaut war die Anlage im Sommer innerhalb von vier Wochen.

Die Leistung beträgt unter optimalen Bedingungen fast 1.000 Kilowatt in der Spitze – umgerechnet wäre das genug, um jährlich etwa 220 Haushalte zu versorgen. In diesem Fall deckt der Strom jedoch den Energiebedarf des Waschkieswerks Eich. Knapp neun Zehntel soll der Eigenverbrauch betragen. Den Rest speist die Anlage ins Netz ein. „Die Anlage zeigt nicht nur unser technisches Know-how, sondern auch unser Engagement für erneuerbare Energien“, sagt Dieter Lagois, EWR-Vorstand.

Forschung bestätigt positive Effekte

Welchen Einfluss die schwimmenden PV-Anlagen auf das Ökosystem See nehmen, haben jüngst Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und der Universität Freiburg untersucht. Drei Jahre lang nahmen sie Floating-PV-Anlagen auf künstlichen Seen ins Visier, eine davon in Leimersheim am Rhein. Das Ergebnis: Die Wasserqualität blieb konstant. Der Schatten der Flöße kühlt den See sogar – was diesen widerstandsfähiger gegen steigende Temperaturen durch den Klimawandel macht.

„Die Anlage zeigt nicht nur unser technisches Know-how, sondern auch unser Engagement für erneuerbare Energien.“ Dieter Lagois, EWR-Vorstand

Die Anlage in Zahlen

  • 1.724 Solarmodule

  • 956 Kilowatt Spitzenleistung

  • 500 Schwimmkörper

  • 12 Anker, 3 Wechselrichter 1 schwimmende Trafostation, 1 schwimmende Plattform

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