Energiewende vor Ort in Eppelsheim

Kareen Kokert
Ein Hausbesitzer in Eppelsheim hat seine private Energiewende in Angriff genommen. Bei der Projektumsetzung vertraut er ganz auf die EWR-Fachleute und ihre Partner.

Musterbeispiel mit Solar, Speicher, Wärmepumpe und Wallbox
Über den Weinbergen drehen sich gemächlich die Rotorblätter der Windräder durch die Luft. Auf den Dächern der angrenzenden Häuser spiegelt sich das Sonnenlicht in den Solarmodulen. Ein perfektes Bild der Energiewende, das sich da dem Betrachter am Ortsrand von Eppelsheim bietet. Perfekt wird die Energiewende im April auch für Familie Sauerborn. Denn dann folgt die Luft-Wärmepumpe. Das Fundament ist aber bereits gelegt. Ist sie installiert, wird die neue Hybridheizung dann überwiegend Wärme mithilfe des Stroms vom eigenen Dach erzeugen. Langt der nicht, kommt ergänzend Ökogas zum Einsatz. Vorerst liefert die Photovoltaikanlage jetzt schon sauberen Ökostrom für den Eigenbedarf. Überschüssiger, nicht sofort verbrauchter Strom wird im Batteriespeicher geparkt oder ins EWR-Netz verkauft.
Sonnenenergie von Karlsson
Das Gesamtpaket lässt Jochen Sauerborn strahlen. Die neue Solaranlage hat’s ihm bereits sehr angetan: „Mein ,Karlsson vom Dach‘ läuft erstklassig. Über die App kann ich jetzt schon sehen, wie viel Energie die Anlage sogar im Winter produziert.“ Denn den ersten Ökostrom hat er bereits Anfang Oktober letzten Jahres geerntet. Und im Februar war klar: „Sie macht ihren Job richtig gut.“ Damit lässt sich nicht nur die Wärmepumpe in Gang setzen, auch Waschmaschine, Staubsauger & Co. laufen mit dem „hausgemachten“ Strom. Und eine Wallbox ist ebenfalls bereits in der Garage installiert, damit das E-Mobil später Sonnenenergie in den Akku lädt.
Schon vor der Energiekrise und auch, weil die alte Heizung langsam in die Jahre gekommen war, beschäftigte sich Jochen Sauerborn mit möglichen Alternativen für die heimische Energie- und Wärmeversorgung. „Ich hatte mit einem Energieberater gesprochen und auch bei einem Handwerker angefragt. Sogar eine Pelletheizung stand zur Debatte.“ Angesichts der Preisentwicklungen kristallisierte sich immer stärker der Gedanke heraus, dass er stärker autark sein wollte. Über gute Kontakte zu Elektro Knies kam das Projekt dann in Gang.
Planung von den Fachleuten
„Wir waren praktisch der Generalunternehmer und haben alles geplant und abgewickelt“, erklärt Knies-Geschäftsführer Frank Schäfer. Das Unternehmen aus der EWR-Gruppe holte auch die EWR-Tochter SILITHIUM als Photovoltaikexperten mit ins Boot. Für die Umsetzung der Hybridheizung konzipierte ein Heizungsfachmann die passende Lösung. So wird der bestehende Gasanschluss genutzt und mit der Wärmepumpe gekoppelt. SILITHIUM-Fachmann Thomas Grimm plante eine Solaranlage mit 22 Modulen auf der Südseite des Dachs, ganz genau bedarfsgerecht auf die Familie zugeschnitten: „Möglichst viel Fläche zu belegen, ist nicht unbedingt das Richtige“, unterstreicht Grimm. Zusammen mit dem Solarstromspeicher im Keller „hat die Familie seit März damit praktisch einen Autarkiegrad von bis zu 75 Prozent“.
Karlheinz Nagel von Elektro Knies koordinierte die Gesamtplanung. Denn zu den elektrischen „Erzeugern und Abnehmern“ im Haus kommt auch ein Energiemanagementsystem: „Damit kann die gesamte Installation überwacht und gesteuert werden.“ Über solch ein System, kurz EMS, sieht die Familie dann genau, wie viel Energie gerade erzeugt und wo sie verbraucht wird. „Voraussetzung dafür ist ein Smart Meter, also ein intelligenter, digitaler Zähler, der ebenso neu ins Haus kam.“
„Das hier ist auch für uns ein gelungenes Musterbeispiel für die Energiewende“, sagt Frank Schäfer stolz. Es zeige auch, wie die verschiedenen Leistungen des „Teams EWR“ Hand in Hand greifen. Jochen Sauerborn ist jedenfalls hochzufrieden: „Das Ding ist top“, meint der IT-Experte mit Blick auf seine Solaranlage. Damit kann der nächste Schritt für die persönliche Energiewende in Angriff genommen werden: Dem E-Bike folgt bei der nächsten Anschaffung ein E-Auto, das dann mit „Strom homemade in Eppelsheim“ über die rheinhessische Hügellandschaft fährt.
GEG: Was jetzt gilt
Seit Anfang des Jahres ist das Gebäudeenergiegesetz, das einen 65-prozentigen Anteil an erneuerbaren Energien künftig zur Pflicht macht, in Kraft. Was Hauseigentümer nun beachten müssen und welche Fristen für welche Gebäudearten gelten, erfahren Sie hier oder auf den Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft.