Ohne Energienetz keine Energiewende

Kareen Kokert
Mehr Strom für Wärmepumpen und Elektroautos. Gleichzeitig mehr Strom aus vielen kleinen Photovoltaikanlagen, der in die Gegenrichtung fließt. Wie schaffen die Netze das?

Diese Zahl beeindruckt: 6.578 Photovoltaik(PV)-Anlagen hat EWR im vergangenen Jahr im Netzgebiet neu angeschlossen. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor. Strom, der in die Leitungen drückt. Dabei sollten Verteilnetze ursprünglich – wie der Name schon sagt – die Elektrizität aus den Kraftwerken hin zu Häusern und Steckdosen verteilen. Wie bei den Adern eines Blattes – vom Stengel bis in die letzten Spitzen. Die Energiewende hat hier vieles umgekehrt, der Strom fließt heute kreuz und quer: Immer mehr regenerativer Strom aus PV, Wind, Biogas, Wasserkraft sowie Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Anlagen flutet in die Verteilnetze. Ohne die Integration dieser Elektrizität scheitert die Energiewende – egal, wie viel Energie regenerativ erzeugt wird. Oder gerade deswegen.
Damit die Wende klappt, investiert die EWR-Gruppe mit ihrem Tochterunternehmen EWR Netz GmbH Millionen in den Netzausbau: physisch – mit neuen, stärkeren Leitungen und Umspannstationen –, aber auch in die digitale Steuerung. Im Netz selbst gibt es verschiedene Spannungsebenen: Das Niederspannungsnetz (230 bis 440 Volt) beliefert Haushalte sowie E-Auto-Ladesäulen und sammelt Strom aus privater PV ein. Das Mittelspannungsnetz arbeitet mit 20 Kilovolt (kV). Hier speisen zum Beispiel große PV-Anlagen und Windräder ein. Die nächsten Ebenen sind das Hochspannungsnetz (110 kV) und das Übertragungsnetz (220 oder 380 kV), das große Mengen elektrischer Energie zwischen verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas transportiert. Verbunden sind die Netzebenen durch Umspannwerke.
Das leisten die Stromnetze der EWR-Gruppe mit dem Netzbetreiber EWR Netz GmbH:
5.700 Kilometer Niederspannung
245 Megawatt Gesamtleistung durch 112 Windanlagen von PIONEXT
8,42 Kilometer Hochspannung
1.849 Kilometer Mittelspannung
110 Megawatt Leistung durch 500 Photovoltaikanlagen von PIONEXT
5,38 Minuten durchschnittliche Versorgungsunterbrechungen pro Letztverbraucher und Jahr (Bundesdurchschnitt: 12,4 Minuten). EWR hat somit eine überdurchschnittliche Versorgungssicherheit (Zahl von 2022).
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